Mit einer sechsköpfigen Delegation waren wir diesmal bei den Hessischen Meisterschaften und Landesfinals am Start. Neben vier P-Turnern und mir war Jonathan Freiboth auf beiden Seiten des Kampfrichtertischs dabei.
Das Wochenende hätte aus Vereinssicht eigentlich mit dem Pflichtdurchgang unserer Kunstturner beginnen sollen. Leider fielen Melvin Schuster und Eric Ewers krankheits- bzw. verletzungsbedingt aus. Es bleibt zu hoffen, dass sie auch ohne diese Qualifikationsleistung zur Deutschen Jugendmeisterschaft zugelassen werden.
Deshalb ging es für die MT erst im zweiten Durchgang des Wochenendes los. Paul Griesel bewegte sich den ganzen Wettkampf über im Mittelfeld der P 4 (9 Jahre u. jünger), das von Rang 12 bis 19 ging. Die besten Geräte waren eindeutig Pauschenpferd und Sprung. An Boden und Barren zeigte Paul sich stark, konnte aber sein Potential nicht voll ausschöpfen. Am Ende kamen 69,40 Punkte zusammen, was in dieser Altersklasse Rang 17 bedeutete.
Daniel Lupp startete verhalten in den Wettkampf der P 4/P 6 (11 Jahre u. jünger). Ungewohnte Unsicherheiten brachten ihn früh ins Hintertreffen. Bedauerlicherweise hatte er am Sprung eine Blockade, die ihn viele Plätze kostete. Mit Wut im Bauch turnte er noch Barren (13,00 Punkte) und Reck (13,75 Punkte), seine beiden besten Gerätergebnisse. Diese beiden Geräte haben gezeigt, dass das Potential für mehr da war als Rang 28 (61,45 Punkte).
Mit einem knappen Rückstand von 0,50 Punkten verpasste Eric Jegel als Vierter knapp seine erste Einzelmedaille auf Landesebene. Eric turnte in der P 5/P 8 (15 Jahre u. jünger) von Anfang an um die Medaillen mit. Sein bestes Resultat erzielte er am abschließenden Reck mit 15,50 (von 17 möglichen) Punkten und beendete den Wettkampf mit 86,20 Punkten. Der Vorsprung auf Rang 5 betrug satte 4,40 Punkte. In derselben Wettkampfklasse erreichte Leon Tschuprina trotz guter Leistungen etwas unglücklich lediglich Rang 13. 0,20 Punkte mehr hätten ihm bereits für die Top Ten gereicht. Immerhin hatte Leon mit seinen 78,30 Punkten einen Vorsprung von über sechs Punkten auf den 14.Platz.

Nachdem er sich den ganzen Samstag über als Kampfrichter in den Dienst der Jüngeren gestellt hatte, war am Sonntag noch Jonathan Freiboth, Kapitän unserer Männermannschaft, an der Reihe. Der 22-jährige bereitet sich derzeit auf den Abschluss seiner Berufsausbildung vor und hat sein Trainingspensum stark reduziert. Deswegen hat er sich auch erst kurz vor Meldeschluss für einen Start entschieden.
Morgens noch nicht ganz überzeugt, ob er starten solle oder nicht, merkte man Jonathan im Einturnen an, dass die Form stimmte. Er fand dann auch sofort in den Wettkampf und wurde von Gerät zu Gerät lockerer. Seine 11,85 Punkte zum Auftakt am Sprung wurden erst in der letzten Rotation übertroffen. Jonathan zeigte im weiteren Verlauf teils leichtere Übungen als üblich, wurde aber aufgrund sauberer Ausführung dennoch mit hohen Noten belohnt. Sein Bestwert waren 12,80 Punkte am Boden.
Insgesamt erreichte Jonathan 71,75 Punkte. Das liegt im Bereich der vergangenen Ligasaison, als er höhere Ausgangswerte turnte. Als er als Drittplatzierter der ältesten ausgeschriebenen Altersklasse LK1 (18 bis 29 Jahre) bei der Siegerehrung aufgerufen wurde, zeigte Jonathan mehr Freude als der Tagessieger. Die Platzierung ist gleichbedeutend mit der Qualifikation für den Deutschland-Cup, der Ende Mai im Rahmen des Deutschen Turnfestes in Leipzig ausgetragen wird.