Die Hessischen Seniorenmeisterschaften und Landesfinals 16 – 29 Jahre der Frauen sind der traditionelle Auftakt der Gerätturnmeisterschaften des HTV. Der Weg nach Florstadt hat sich für unsere Athletinnen gelohnt. Unsere kleine Delegation am Sonntag bestand aus Luna Grösch und Malin Bussiek, die vier Wochen vor dem Start der Ligasaison nochmal ihre Übungen in großem Rahmen ausprobieren wollten.
Als Ältere startete Luna in der LK 2 (18/19 Jahre). Luna stieg mit einer sicher geturnten Stufenbarrenübung in den Wettkampf ein. Bis auf einen Nachdrücker bei der Langhangkippe blieb die Übung ohne große Fehler. Die 11,50 P sind beinahe um zwei Punkte besser als bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften ein halbes Jahr zuvor.
In der nächsten Rotation folgte ein sturzfreier Vortrag am Schwebebalken, der Hoffnung auf mehr machte (11,25 P). Bei dem gleichen Wettkampf letztes Jahr musste sich Luna nach einer misslungenen Balkenübung noch mit dem 4. Platz begnügen. In den letzten zwölf Monaten ist sie erkennbar turnerisch gereift. Dieses Jahr passte die Übung bis auf den aberkannten Durchschlagsprung und die noch immer fehlende Rückwärtsakro auf den Punkt.
Am Boden erhielt die 17jährige Gymnasiastin viel Applaus für die beste Bodenübung ihrer Altersklasse und zweitbeste Bodenübung des Wettkampfdurchgangs (13,25 P). Nur wenige andere Jugendliche zeigten eine höhere Schwierigkeit als 5,5 an diesem Gerät.
Lunas Wettkampf endete schließlich mit zwei identisch bewerteten Sprüngen (je 11,90 P). Die Riegen waren nach Vereinen eingeteilt statt nach Wettkampfklassen. So war im laufenden Wettkampf nicht abzusehen, wofür die 47,90 Punkte tatsächlich reichen würden. Umso größer war die Freude bei uns auf der Tribüne als Luna erstmals bei einem Landeswettkampf aufs Treppchen steigen durfte.
Malin turnte in der LK 3, 16 – 29 Jahre, dem mit Abstand größten Teilnehmerfeld des Tages. Sie wollte speziell ihren Übungen an Balken und Boden im Hinblick auf die Liga den letzten Feinschliff geben, trainierte im Vorfeld aber auch intensiv an den weniger geliebten Geräten Sprung und Stufenbarren. Am Stufenbarren blieb ein Punkt unnötig liegen. Das liegt aber nicht an der Athletin, das muss ich mir als Kampfrichter selbst auf die Fahne schreiben (7,65 P).
Am Schwebebalken beeindruckte Malin ganz besonders. Im Abschlusstraining klappte zum ersten Mal und wiederholt die Vorhaltedrehung (Wert C). Die geplante doppelte Kosakendrehung (D) setzte Malin nach 1,5 Drehungen ab. Aber auch zwei C-Drehungen hat das Kampfgericht in dem Durchgang nicht häufig gesehen. Leider wurde eine Verbindung nicht anerkannt, die 11,25 P waren trotzdem eine der besseren Leistungen der Wettkampfklasse.
Malin hätte sich für den Boden gern ein Gerätefinale gewünscht. An diesem Gerät war sie mit 12,45 P ganz weit vorn mit einem schwierigen und sauberen Vortrag. Der Sprung lief dann sehr gut. Beide Versuche gingen in den Stand, der bessere wurde mit 10,70 P bewertet. In der Endabrechnung erreichte Malin mit 42,05 Punkten Rang 25.
Beide Leistungen machen Freude auf mehr in der Liga, wo wir dieses Jahr zum ersten Mal eine volle Saison bekommen. Unsere Damen freuen sich auf Unterstützung am 29. April ab 14:30 h in Hadamar bei Limburg.
Zwischen den beiden Wettkampfdurchgängen konnte ich Malin und Luna auch noch mit Elke Matschke aus Gensungen bekannt machen, der derzeit einzigen Seniorenturnerin des Turngaus. Wie Luna wurde auch Elke, die dank ihrer Konstanz und ihres Ausdrucks ein gutes Vorbild für jüngere Turnerinnen ist, mit einer Silbermedaille geehrt.