HMKM 2023

Mehrkämpferinnen zehnmal auf dem Treppchen

Unsere Mehrkämpferinnen kehrten mit zehn Podiumsplatzierungen von den Hessischen Mehrkampfmeisterschaften (HMKM) in Nidda nach Hause zurück. Sechs Medaillen holten die Damen in den Mehrkämpfen sowie weitere vier im abschließenden Schleuderball-Einzelwettbewerb. Es kommen noch drei weitere Startplätze zu denen hinzu, die wir bereits vor drei Wochen in Bergisch Gladbach geholt haben.

Schon vor dem Wettkampf in Bergisch Gladbach zeichnete sich ab, dass die DMKM im Deutschen Mehrkampf endgültig abgesagt würden. Daher haben wir nach der Rückkehr aus NRW Nele Schmoll, Luna Grösch und Malin Bussiek auf den Jahnkampf umgemeldet. Und mit Ummelden war es nicht getan. Umtrainieren auf eine komplett neuen Wettkampf in nur drei Wochen war nun angesagt. In Turnen und Leichtathletik entfällt je eine Disziplin, dafür kommt das Schwimmbad als zusätzliche Trainingsstätte hinzu.

Unsere Sportstättensituation hat sich seither nicht verändert. Leichtathletik trainieren wir noch immer im Felsburg-Stadion, zum Schwimmen und Kunstspringen fahren wir derzeit nach Hessisch Lichtenau.

Vor diesem Hintergrund beeindrucken besonders die Ergebnisse von Nele (W 20+) und Luna (W 18/19). Der ursprünglich trainierte Deutsche Achtkampf (4 x Turnen, 4 x Leichtathletik), wo Nele amtierende Deutsche Meisterin der W 18/19 ist, ist bereits in der Trainingssteuerung anspruchsvoll. Nele und Luna sprangen also ins kalte Wasser und lernten als gute Schwimmerinnen innerhalb von nur drei Wochen auf den anspruchsvollsten Mehrkampf des DTB um, den Jahnneunkampf (3 x Turnen, 3 x Leichtathletik, Schwimmen, Streckentauchen, Kunstspringen). Malin darf vom Alter her noch im Jahnsechskampf starten.

Neles und Lunas Wettkämpfe hatten interessante Parallelen. Beide gewannen zum ersten Mal einen Landestitel in einem gemischten Mehrkampf, beide setzten sich jeweils knapp gegen eine Bundesligaturnerin vom TV Langen durch und beide waren die jüngste Athletin ihrer jeweiligen Altersklasse.

In der W 18/19 führte Emilia Staab nach dem Turnen noch sehr deutlich gegen Luna, die in der Leichtathletik aufholte und im Kunstspringen die entscheidenden Punkte für einen Sieg mit 87,888 Punkten holte. Nele lieferte sich in der W 20+ ein Fernduell mit der in einer anderen Riege eingeteilten Lara Honig. Lara lag nach dem Turnen 2,8 Punkte vorn. Nele schob sich in der Leichtathletik um 0,419 Punkte vor Lara. Diese holte im Schwimmbecken noch einmal auf, aber Nele sicherte sich den Titel mit 99,250 Punkten und dem äußerst knappen Vorsprung von 0,101 Punkten. Das sind umgerechnet 0,011 Punkte pro Disziplin, ein Unterschied, der eigentlich kaum messbar ist.

Laara Ullrich, Lisann Ullrich, Lilly Grösch, Luna Grösch, Lisa Bussiek, Malin Bussiek, Nele Schmoll

In den Mehrkämpfen gab es noch je zwei Silber- und Bronzemedaillen. Laara Ullrich konnte ihren Titel im Schwimmfünfkampf der W 16/17 nicht verteidigen, weil sie auf der 100-m-Lage aufgrund der Schwimmbadsituation in Melsungen einen Trainingsrückstand hat. Dennoch gelang es ihr, die Gesamtpunktzahl auf nun 51,513 zu steigern, was für Rang 2 reichte. Laara schwamm auf den beiden 50-m-Lagen exakt dieselben Zeiten wie bei ihrem Sieg letztes Jahr und hat sich seither im Kunstspringen erkennbar verbessert.

Lisa Bussiek verzichtete auf das Umtrainieren. Sie startete daher wie in der letzten Saison im Deutschen Achtkampf W 18/19. Sie gewann die Silbermedaille mit 78,207 Punkten und überragte das Feld besonders am Boden (13,05 Punkte) und beim Schleuderballwerfen, wo sie 9 m/2,5 Punkte vor der zweitbesten Athletin der Altersklasse lag. Bedauerlich war, dass es für Lisa am Schwebebalken nicht gut lief. Dieser machte den Unterschied zwischen Rang 1 und 2 aus.

Hessens stärkste Jahnsechskämpferin der vorigen Saison, Lisann Ullrich, musste sich in der W 14/15 zwei Umsteigerinnen vom Deutschen Sechskampf geschlagen geben. Dabei lieferte sie allerdings mit 59,917 Punkten den bislang besten Mehrkampf ihrer Karriere ab. Auch bei Lisann können wir über die Trainingssituation im Schwimmen klagen. Sie war zwar, wie mittlerweile gewohnt, die beste Schwimmerin ihrer Altersklasse, aber eine gute Sekunde von ihrer Bestzeit entfernt. 60 Punkte wären unter normalen Umständen möglich gewesen.

Im Jahnsechskampf W 16/17 redeten gleich drei Umsteigerinnen ein Wörtchen um die Plätze auf dem Treppchen mit. Malin Bussiek war Disziplinsiegerin am Boden (13,60 Punkte), bewegte sich in der Leichtathletik um Bereich ihrer Bestleistungen und nahm bei der Siegerehrung die Bronzemedaille für 47,371 Punkte entgegen.

Lilly Grösch zeigte im Deutschen Sechskampf der W 14/15 in fünf Disziplinen vergleichbare Leistungen zu dem Wettkampf in Bergisch Gladbach. Sie wurde am Ende 7. mit 57,568 Punkten. Abschließender Wettbewerb des Tages war der Einzelwettkampf im Schleuderball der weiblichen Jugend und der Frauen, wo die MT in der Vergangenheit immer mal wieder Medaillen mit nach Hause gebracht hat. Malin blieb auf dem nassen Rasen weit von ihrer persönlichen Bestleistung entfernt, konnte aber den Titel in der W 16/17 holen (21,98 m). In der W 18/19 umrahmten Luna (35,85 m) und Lisa (35,24 m) Siegerin Julia Tolksdorf aus Dieburg. Nele (39,67 m) lag in der W 20+ lange auf Rang 2, wurde aber im Endspurt noch auf den Bronzerang verdrängt.

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