Der Turngau Fulda-Eder war in diesem Jahr wieder mit der Ausrichtung des Regionalentscheids Nord betraut, dem Qualifikationswettkampf für das Hessische Mannschafts-Landesfinale. Wir selbst waren Ausrichter in der Stadtsporthalle. Der erste Wettkampftag endete mit einem erhofften, aber in dieser Deutlichkeit nicht vorhersehbaren Ergebnis. Unserer Frauenmannschaft der MT Melsungen gelang in eigener Halle in der jahrgangsoffenen LK 2 ein Start-Ziel-Sieg.
Im Mittagsdurchgang waren zunächst unsere Jugendlichen in der LK 3 (16 Jahre und jünger) an der Reihe. Nachdem für die Gaumeisterschaft nur drei Turnerinnen zur Verfügung standen, konnten wir als Trainer beim Regionalentscheid aus dem Vollen schöpfen und bewiesen ein glückliches Händchen mit der Aufstellung.
Angeführt von einer glänzend aufgelegten Finja Saul ging die jüngste Mannschaft, Durchschnittsalter 13 Jahre, an die Geräte. Alle Übungen wurden konzentriert und sicher vorgetragen. Am Sprung sammelten Marlene von Gimborn, Lilly Grösch und Finja gemeinsam 35,90 Punkte und waren damit drittbeste Mannschaft. Ebenfalls das drittbeste Gerätresultat waren die 32,00 Punkte am Stufenbarren. Hier glänzte Lisann Ullrich mit 11,50 Punkten, Emilia Obst und Finja trugen die weiteren Punkte bei.
Emilia trainierte bis zu den Osterferien am Leistungszentrum und verfügt über sehr gute Grundlagen. Im Vorfeld der Gaumannschaftsmeisterschaften lernte sie schnell die Anforderungen der LK 3, wo sie als jüngste Teilnehmerin ihr Können zeigte. Davon profitierte die Mannschaft besonders am Schwebebalken. Ihr sehr sicherer Beitrag wurde von den Kampfrichtern mit 12,70 Punkten belohnt. Das war die zweitbeste Leistung der LK 3.
Finja stand ihr mit 12,30 Punkten kaum nach. Zusammen mit dem Vortrag von Ellen Rüdlin kam die MT auf 35,80 Punkte und war auch an diesem Gerät die drittbeste Mannschaft. Ellen hatte als eine von nur drei Turnerinnen des Tages ein D-Teil am Schwebebalken im Programm. Sie konnte die doppelte Kosakendrehung nicht sauber abschließen, weshalb diese auf ein immer noch gutes B-Teil abgewertet wurde.
Es folgte der Boden, an dem Lilly Grösch und Finja jeweils 12er-Wertungen holten. Ellen verpasste diese Marke mit 11,90 Punkten knapp. Mit 36,15 Punkten konnten die jungen Bartenwetzerinnen nur den TV Petersberg hinter sich lassen.
Da unsere Mannschaft als erste von fünf Mannschaften den Wettkampf beendet hatte, mussten sie noch zwanzig Minuten zittern, bevor feststand, wofür 139,85 Punkte reichen würden. Der Jubel war groß, als das Sextett für den dritten Rang aufgerufen wurde. Die Silbermedaille wurde knapp um 0,40 Punkte verpasst, aber die viertplatzierte Mannschaft lag 5,15 Punkte hinter der MT. Finja war mit 47,20 Punkte fünftbeste Vierkämpferin.
Im Jubel haben unsere Mädchen erst nicht wahrgenommen, dass sie durch Rang 3 die Qualifikation für das Landesfinale geschafft haben. Damit ist unsere LK 3 die erste Mannschaft des Turngaus seit 2006, die wieder auf dem Podium eines Regionalentscheids stand und die Qualifikation geschafft hat. Wie es der Zufall wollte, auch damals wurde der Regionalentscheid am 07. Oktober ausgetragen.
Am Nachmittag dann die LK 2 an der Reihe. Die Aufstellung der MT in der LK 2 für die Serie der Mannschaftsmeisterschaften hatte sich erst im Sommer gebildet. Wie schon vor zwei Wochen berichtet, haben sich uns zwei Gastturnerinnen vom TV Windecken für diese Wettkämpfe angeschlossen. Das Ziel, das Landesfinale zu erreichen, stand von Anfang an fest. Alle sechs Athletinnen präsentierten sich auf den Punkt vorbereitet und fokussiert. Die Übungen waren schwierig, aber es wurden nur sichere Elemente eingebaut, um möglichst viele Punkte über die Ausführung zu holen.
Der Wettkampf begann am Sprung. Nele Schmoll und Luna Grösch bekamen für ihre Überschläge mit je 9,70 Punkten die höchsten Ausführungsnoten des gesamten Teilnehmerfeldes. Martha Sophie Werner trug mit einem Überschlag ½ rein/½ raus weitere 12,70 Punkte bei. Das Gerät wurde mit 38,30 Punkten gewonnen.
Am Stufenbarren führte kein Weg an unseren Damen vorbei. Lena Koffler, Martha Sophie (beide 13,15 Punkte) und Lisa Bussiek (13,05 Punkte) turnten die drei höchsten Noten in der LK 2. Neles Streichnote (12,90 Punkte) war hier die viertbeste Leistung, womit konsequenterweise auch das zweite Gerät gewonnen wurde.
Den höchsten Vorsprung an einem Gerät erzielte das Melsunger Sextett am Scharfrichter Schwebebalken mit 1,70 Punkten auf die KTV Obere Lahn 2. Nur diese beiden Mannschaften blieben ohne Sturz. Lena ließ die akrobatische Verbindung aus, um einen Sturz zu vermeiden, und bekam mit dieser auf Sicherheit geturnten Übung trotzdem die Tageshöchstnote von 13,70 Punkten. Nele (E-Note 8,85 Punkte, Endnote 13,05 Punkte) und Martha Sophie (E-Note 8,75 Punkte, Endnote 12,85 Punkte) zeigten die beiden saubersten Vorträge.
Auch der abschließende Boden ging mit 40,95 Punkten an die Bartenwetzerinnen. Alle vier Athletinnen erzielten Wertungen zwischen 13,80 Punkten und 13,35 Punkten. In die Wertung kamen Malin Bussiek, Luna und Martha Sophie. Lisas Streichnote wäre für fünf der anderen Mannschaften die beste oder zweitbeste Note gewesen. Am Ende standen 158,20 Punkte zu Buche, die beste Leistung der Saison. Der Vorsprung auf KTV Obere Lahn 1 betrug 5,05 Punkte und auf die drittplatzierte KSV Auedamm bereits 8,40 Punkte. Mit diesem Leistungsstand werden wir bei der Vergabe der Medaillen beim Landesfinale am 04. November in Limburg sicher ein Wort mitreden. Unsere einzige Vierkämpferin Martha Sophie Werner war mit 52,50 Punkten gleichzeitig beste Einzelturnerin.
