Erfolgreiche Gaumeisterschaften im Gerätturnen

So breit wie am vergangenen Wochenende in Neukirchen war die MT im Gerätturnen seit Jahrzehnten nicht aufgestellt. Wir sind mit der höchsten Meldezahl ins Rennen gegangen, seit 2002 die Gaumeisterschaften weiblich und männlich zusammengelegt wurden. 2017 und 2019 hatten wir einen deutlichen Mädchenüberschuss (2019 nur ein Junge), 2022 hielten sich beide Geschlechter die Waage. Dieses Jahr waren nach krankheits- und verletzungsbedingten Ausfällen zum ersten Mal mehr Jungen am Start (13) als Mädchen/Frauen (12).

Das spiegelt gleichzeitig einen Trend im Turngau wider. Am Wettkampf nahmen insgesamt 20 Jungs teil. Es ist ein Teilnehmerrekord seit mindestens 25 Jahren und weder wir noch Neukirchen haben das volle Potential ausgeschöpft. Zwei der vier ausgeturnten Wettkampfklassen waren stärker besetzt als die stärkste Wettkampfklasse im weiblichen Bereich. Die Titel haben wir uns gleichmäßig mit Neukirchen und Borken geteilt.

Timon Schmidt ließ in der höchsten Wettkampfklasse P 5 – P 8 (15 Jahre u. jünger) nichts anbrennen. Er konnte drei Geräte deutlich für sich entscheiden, während er an den drei übrigen Geräten nur jeweils knapp hinten lag. Mit 79,15 P wurde zum ersten Mal Gaumeister.

In der P 5 – P 7 (13 Jahre u. jünger) lief ein ganz enges Rennen auf den ersten fünf Plätzen. Rang 1 und 5 lagen am Ende nur 2,05 P auseinander. Hier gingen vier Mitglieder der Mannschaft an den Start, die in derselben Halle vor drei Monaten noch gemeinsam Bronze erkämpft hat. Wie gut wir seinerzeit die Mannschaft aufgestellt hatten, zeigte das Endergebnis am Samstag. Nur einer unserer Turner, der erst nach den Hessischen wieder mit Turnen angefangen hat, konnte sich zwischen den vier Athleten platzieren. Leon Tschuprina (80,95 P) hatte knapp gegen Paul Naske (Neukirchen, 81,05 P) das Nachsehen. Jakob Stein komplettierte mit 80,30 P das Podium. – Weitere Ergebnisse: 4. Philipp Horchler (80,00 P), 6. Ludwig Horchler (77,00 P), 7. Phileas Gerlach (74,30 P), 8. Erik Rüdlin (63,90 P)

Die P 4 – P 6 (11 Jahre u. jünger) zeigte ein klareres Bild. Carl Sieron konnte seine Silbermedaille des Vorjahres verteidigen, mit einer deutlichen Leistungssteigerung an allen Geräten auf insgesamt 79,20 P und einem gewonnenen Gerät. Unsere weiteren Turner sind in der P 4 nicht mehr startberechtigt und müssen sich in der höheren Altersklasse noch etablieren: 5. Henri Schneider (73,45 P), 7. Henri Stein (58,10 P)

Wer die P 4 (09 Jahre u. jünger) unter normalen Umständen gewinnen würde, war vorher klar. Spannender und wichtiger war daher das Rennen um Platz 2. Der Sieger darf auf jeden Fall beim Hessischen Landesfinale starten, die Zweitplatzierten aller Turngaue werden nach Punktzahl in eine Rangliste sortiert und füllen das Teilnehmerfeld bis 24 Athleten auf. Erwartungsgemäß und erwartet deutlich gewann Daniel Lupp die Goldmedaille mit 77,25 P. Zweiter wurde August Horchler (71,75 P), Leonard Rothkehl komplettierte das Podium (70,00 P).

Im weiblichen Bereich setzt sich die Tendenz fort, dass das Kürturnen beliebter ist als die Pflichtübungen. Dies gilt sowohl für unseren Verein als auch für den Turngau. In der Wettkampfform P hatten wir nur deshalb vier Turnerinnen im Aufgebot, weil wir zwei Mädchen kurzfristig vom Nachwuchs in die Gaumeisterschaft genommen haben, und alle starteten in den Rahmenwettkämpfen mit der Wertung 3 aus 4.

Den Titel der ältesten Altersklasse (P 5 – P 9, 18 Jahre u. älter) konnte Selina Hassenpflug in ihrem ersten Gerätturnwettkampf auf Anhieb holen. Sie wurde von den Kampfgerichten mit 39,90 Punkten benotet. Die Anforderungen waren für Jana Deist identisch, allerdings in der Altersklasse darunter (P 5 – P 9, 13 – 17 Jahre). Sie konnte zwei Geräte für sich entscheiden und erzielte mit 37,85 P knapp geschlagen Rang 2.

In der P 4 – P 6 (12 Jahre u. jünger) konnten sich gleich zwei junge Damen auf das Treppchen turnen. Juno Anna Weinrich beeindruckte mit der mit Abstand besten Balkenübung (13,00 P) und sicherte sich die Silbermedaille mit 38,70 P knapp vor Lia Birkenstock (38,60 P). Lias Stärken lagen an Sprung (13,00 P) und Boden (13,50 P).

Weitere vier Turnerinnen waren in den Rahmenwettkämpfen der Kür am Start. Hier hatten wir die Mädchen gemeldet, die sich nicht die Qualifikation zum Hessischen Landesfinale als Ziel gesetzt hatten. Für sie ging es darum, im Hinblick auf den Landesentscheid Jugend trainiert für Olympia und die ab April anstehende Ligasaison, Übungen unter Wettkampfbedingungen auszuprobieren und Wettkampfpraxis zu Saisonbeginn zu sammeln.

Malin Bussiek wurde Siegerin der LK 3 (14 – 17 Jahre) und überzeugte vor allem am Balken mit der höchsten Note aller Kürturnerinnen (12,05 P). Insgesamt erreichte sie 36,85 P.

Unser Trio in der LK 4 (12 Jahre u. älter) besetzte das komplette Podium. Vier Jahre nach ihrem letzten Titel gewann Alena Sinning den Wettkampf mit 35,40 P. 12,40 P stammten dabei allein vom Boden. Wie schon 2019 folgte ihr Marie-Luise Schümers. Marie war beste Turnerin in der LK 4 am Stufenbarren (11,40 P) und erreichte in der Summe 34,25 P. Ellen Rüdlin komplettierte das Podium mit 33,85 P und war beste Turnerin am Schwebebalken (11,25 P).

Die vier Damen in den Meisterschaftswettkämpfen haben alle ihr Ziel erreicht. Wir werden sie im April bzw. Mai bei den jeweiligen Hessischen Landesfinals sehen. Luna Grösch startete zum ersten Mal bei den Erwachsenen (LK 2, 18 Jahre u. älter) und sicherte sich in dieser Altersklasse auf Anhieb den Titel (49,30 P). Szenenapplaus gab es am Boden für die schwierigste (5,5) und am höchsten benotete Übung (13,60 P).

Die Mädchen des Jahrgangs 2009 sorgen seit 2016 (damals noch im Nachwuchs) für Furore. Von anfangs zwölf leistungsstarken Athletinnen sind immer noch acht übrig. Beim Erstellen der Wettkampfmeldung ist mir dann bewusst geworden, die nächste Generation wird erwachsen. Sie sind jetzt in der LK 2 angekommen, der höchsten Kürklasse, die wir derzeit anbieten. In der Altersklasse 14/15 Jahre setzte sich Jana Sophie Wenderlein 46,35 P mit drei gewonnenen Geräten klar vor Lisann Ullrich durch (43,30 P). Lisann verblüffte mit einer sauber geturnten Barrenübung. Mit 11,90 P war sie um ein Zehntel besser als Trainerin Luna Grösch, obwohl Lisann bewusst noch eine Anforderung ausließ. Auch Finja Saul wird im Mai in Sulzbach starten dürfen. Ihre neue Wettkampfklasse ist die LK 3 (12/13 Jahre). Finja wurde als 2. mit 45,00 P bewertet und zeigte die schwierigste Balkenübung (D 4,3) mit der zweitbesten Endnote in den Meisterschaftswettkämpfen (11,60 P).

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